Das Cabo de São Vicenteder südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes ...

Es war bereits zur Zeit der Kelten ein heiliger Ort. Die Römer weihten das Plateau dem Saturn und die Christen dem heiligen Vicente, dessen Leichnam um 304 nach Christus hier gestrandet sein soll. Es entstand darauf ein Kloster, das von dem englischen Freibeuter Francis Drake bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Was von diesen Ruinen noch übrig geblieben ist, vernichtete das große Erdbeben von 1755 dann endgültig. Von diesem Schock hatte sich Portugal nur langsam erholt. Erst im 19. Jahrhundert wurde diese Anlage wieder aufgebaut und hat seitdem maritime Aufgaben. Der westlichste Punkt auf europäischem Festland liegt auch in Portugal. In der Nähe von Lissabon am Cabo da Rocha. Der südlichste Punkt ist in Spanien bei Tarifa.

Zitat aus Wikipedia:

Cabo de São Vicente (Kap Sankt Vinzenz) ist seit dem Neolithikum ein heiliger Ort, wie Menhire (Steinsetzungen) in der Umgebung zeigen. Zu Zeiten der Phönizier soll er der Gottheit Melkart geweiht gewesen sein.[1] Die Griechen nannten den Ort Ophiussa (Land der Schlangen) und seine Bewohner Oestrimni (Bewohner des äußersten Westens), von den Römern wurde er Promontorium sacrum (Heiliges Vorgebirge) genannt, als magischer Ort am Ende der Welt, an dem die Götter wohnen und die Sonne im Meer versinkt.

Am Kap befindet sich auch der zwischenzeitlich berühmte Bratwurststand
"Letzte Bratwurst vor Amerika".

Vinzenz von Valencia (oder Saragossa)der Namensgeber des Kaps

Vinzenz B

Vinzenz wurde im Jahre 304 n. Chr. im Auftrag des römischen Gouverneurs in Valencia als Märtyrer unter unsäglichen Qualen hingerichtet. Nach einer Sage ist sein Leichnam in einem Boot gestrandet, wo heute der Leuchtturm steht. Die Gebeine des Heiligen werden seit 150 Jahren aber nicht mehr am Kap aufgebahrt, sondern in einem Silberschrein in der Kirche Sé Patriarcal in Lissabon. Ungeachtet dieser Tatsache, dass sich die sterblichen Überreste des Heiligen 290 km weiter nördlich befinden, sollen immer noch Raben die Totenwache halten. Auch wer nicht abergläubisch ist; die Raben sind wirklich oft da und freuen sich über jeden Brotkrümel, der beim Verzehr unsere Würste auf den Boden fällt. Man glaubt, dass der freundliche Geist vom Hl. Vinzenz irgendwo in den Felsen weiterlebt und den vorbeiziehenden Schiffen seinen Segen für eine glückliche Reise gibt.

Das Bild zeigt eine Zeichnung auf Holz von Nuno Goncalves (1450-1490) aus dem Museu Nacional de Arte Antiga Lisboa, und ist im Original zu sehen bei den Seiten der Universidade Coimbra

Bei der Schreibweise werden oft viele Fehler gemacht:

São Vicente
St. Vincent
São Vincente
Vicente
Vincent
Vincente
Vinzenz
- die richtige Schreibweise, von dem spanischen Vornamen Vicente.
- karibischer Inselstaat mit der Hauptstadt Kingstown.
- gibt es nicht.
- spanischer Vorname.
- “der Sieger” - Vorname römischen Ursprungs - wie “Vincent van Gogh”.
- englischer Vorname.
- deutscher Vorname.

 

Korrekt ist demnach entweder auf Deutsch - Kap Sankt Vinzenz (was niemand sagt) oder auf portugiesisch Cabo de São Vicente.
(Aussprache algarvianisch: Cabsaovicent), wobei die Betonung auf den fett gedruckten Vokalen liegt.

Der stärkste Leuchtturm Europasund der zweitstärkste Leuchtturm der Welt

Er hat eine Leuchtkraft von über 50 Seemeilen. Ein Glasprisma mit stolzen 3 Metern im Durchmesser und eine kleine, nur 1500 Watt starke Halogenleuchte machen diese Reichweite möglich. Durch die GPS-Satellitennavigation hat der Leuchtturm an Bedeutung verloren. Deshalb wurde die Lichtstärke auf eine Reichweite von 32 Seemeilen gedrosselt. Der Turm leuchtet also nur noch mit gebremstem Schaum. Für ortsansässige Fischer ist er aber immer noch eine überlebenswichtige Orientierungshilfe. Stolze 28 Meter ragt er über die 86 Meter hohe Klippe.

Es herrscht immer reger Betrieb am Kap; nicht nur über Wasser, auch im Wasser, weil alle internationalen Schifffahrtslinien nach Afrika, ins Mittelmeer und nach Übersee hier an diesem Knotenpunkt vorbeifahren müssen; aus Sicherheitsgründen in einem sehr großem Abstand zur Küste. Man sieht die riesengroßen Containerschiffe deshalb nur schemenhaft als “Inseln” in der Ferne.

Die Leuchtturmwärter (Faroleiros) sind Marinesoldaten im Dienste des Verteidigungsministeriums, die auch direkt im Kap wohnen und für die Instandhaltung und die ständige Funktionstüchtigkeit verantwortlich sind. Alle 4 Jahre erfolgt turnusmäßig ein kompletter Wechsel der Besatzung. 4 Leuchttürme sind es in Portugal. Nach einer Runde ist also für einen Faroleiro bereits nach 16 Jahren die Rente in Sicht. Deshalb ist es auch ein heißbegehrter Posten.

Nach über 5 Jahren “Restaurierungsarbeiten”, wurde der obere Innenhof für Besucher wieder freigegeben. Täglich außer Montags und an Feiertagen von 10 Uhr bis 18 Uhr kann man durch das rote Eisentor wieder in den Innenhof und wer 1,50 Euro bezahlt kann in das kleine Museum, was eher ein Ausstellungsraum ist. Das Minimuseum wird von einer privaten Bewachungsfirma streng bewacht. Warum, wissen wir leider nicht, weil so tolle Reichtümer hat es nicht. Ein paar Tafeln auf Portugiesisch und Englisch und ein paar Schiffsmodelle von alten Karavellen, etwas nachgebautes Leuchtturmzubehör und nachgebaute alte Navigationsgeräte. Das war´s dann. Gegenüber befinden sich Toiletten mit einer Exkrementen-Managerin (früher hat man dazu Klofrau gesagt). Endlich ist dieses leidige Dilemma der Notdurft am Kap behoben - wenngleich der Besucher 50 Cent pro Benutzung bezahlen darf. Die Toiletten sind sauber und hygienisch. Ein Schritt in die richtige Richtung.

Der Leuchtturm selbst kann seit Dezember 2011 auch wieder besichtigt werden. Und zwar jeden Mittwoch von 14 bis 17 Uhr. Kostenlose Führungen gibt es jeweils zur vollen Stunde, also um 14,15 und 16 Uhr. Leider kann man innen nicht mehr alle Wege benutzen, insbesondere den, der direkt zum südwestlichsten Endpunkt führt und an dessen Ende man auf den “Gigant” - einem vorgelagerten Felsen - blickt. Einheimische bezeichnen diesen Felsen als Finger Gottes. Schade, dass dieser Weg für Besucher gesperrt wurde.